Mythos Gleitsichtbrille: Müssen alle Menschen sie irgendwann tragen?

 

Viele glauben, dass mit zunehmendem Alter automatisch eine Gleitsichtbrille notwendig wird. Tatsächlich ist es richtig, dass sich das Sehvermögen ab etwa dem 40. Lebensjahr verändert. Die sogenannte Alterssichtigkeit (Presbyopie) führt dazu, dass das Sehen in der Nähe zunehmend schwerer fällt – besonders beim Lesen oder bei der Nutzung digitaler Geräte.


Die Gleitsichtbrille ist eine weitverbreitete und komfortable Lösung, da sie mehrere Sehstärken in einem Glas vereint und so den ständigen Wechsel zwischen Lese- und Fernbrille überflüssig macht. Doch der Eindruck, sie sei für alle älteren Menschen ein Muss, ist nicht zutreffend.

Nicht jeder Mensch entwickelt im gleichen Maß eine Sehschwäche und nicht jeder Alltag erfordert dieselbe optische Unterstützung. Viele kommen gut mit einer einfachen Lesebrille oder einer Fernbrille zurecht. Andere entscheiden sich beispielsweise für spezielle Bildschirm- oder Arbeitsplatzbrillen, multifokale Kontaktlinsen oder andere individuelle Lösungen. Manche benötigen selbst im höheren Alter nur selten oder gar keine Sehhilfe – das hängt stark von den persönlichen Anforderungen und Lebensgewohnheiten ab.

Hinzu kommt, dass auch die Art der Fehlsichtigkeit eine entscheidende Rolle spielt. Kurzsichtige Menschen beispielsweise können im Alter häufig weiterhin gut in der Nähe sehen – oft sogar ohne jegliche Brille. Für sie wird unter Umständen lediglich eine Fernbrille notwendig, während auf eine Lesebrille oder Gleitsichtbrille verzichtet werden kann. Umgekehrt kann es sein, dass weitsichtige Menschen früher eine Nahunterstützung brauchen.

Ob eine Gleitsichtbrille sinnvoll ist oder nicht, lässt sich also nur individuell beurteilen. Wir schaffen hier Klarheit und helfen, die optimale Lösung für die jeweiligen Bedürfnisse zu finden.

 

 

Beitrag: Rocktician, Bilder: freepik.com, HARU Vision

 
 
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